Unerwartete Erlebnisse

[Tag 4]

Unser dritter und letzter Tag in Tokyo steht bevor. Die Reisegruppe trifft sich für einen Ausflug nach Kamakura, dem politischen Zentrum der gleichnamigen Kamakura-Epoche (1192-1333) vor den Toren Tokyos. Wir hatten jedoch (ungewollt) andere Pläne.

Zu spät

Treffen sollten wir uns kurz vor 8 Uhr am Hoteleingang… Der Wecker klingelte um 6 Uhr, doch wir schliefen wieder ein. Ich werde wach, schaue auf die Uhr… Halb 9, die Gruppe war schon vor Stunden aufgebrochen. Dicke Luft herrschte in unserem Hotelzimmer. Wir waren beide verärgert über den verpassten Ausflug. Das Frühstück war auch längst vorbei. Wir versuchten dennoch das Beste aus der Situation zu machen und stürzten uns allein in das Getümmel der Metropole. Gefrühstückt wurde bei McD. Es schmeckt tatsächlich genauso  wie bei uns Zuhause.

Frühstück in der goldenen Möwe

Alles Plastik

Als erstes besuchten wir die Kappabashi, DIE Einkaufsstraße für alle Küchenutensilien, welche nur wenige Minuten entfernt von unserem Hotel verläuft. Hier wird alles feilgeboten, was in der Küche Gebrauch findet. Von Geschirr, über Küchengeräte, bishin zu Plastikmahlzeiten, welche vor vielen Restaurants das Angebot anschaulich ausstellen. Hier findet man auch viele Einheimische auf der Suche nach Schnäppchen. Jonas kaufte sich ein Sushi-Set (nicht essbar und ganz ohne Haltbarkeitsdatum). Namensgeber der Straße sind Kappas. Diese Fabelwesen des Wassers sind in Japan sehr bekannt und gelten sogar als inoffizielles Nationalsymbol.

Shop für Plastikessen

Mecha

Am Ende der Straße angekommen, fuhren wir mit der Bahn wieder zurück Richtung Hotel. Dabei trafen wir im Bahnhof Ueno wie durch Zufall auf zwei Mitreisende der Gruppe, die ebenfalls nicht am Ausflug nach Kamakurra teilnahmen. Sie waren auf dem Weg nach Odaiba, den Hafenbezirk Tokyos. Hier sollte sich eine große Mecha‑Statue (Roboter) der populären Gundam‑Serie befinden. Neugierig schlossen wir uns an. Zuvor unternahmen wir alle einen Abstecher nach Akihabara. Wir besuchten ein Geschäft für Manga-Fan-Artikel, sowie das Akiba Kaufhaus, welches jenes vom Vortag nochmals längen übertraf. Hier wurde auch Jonas fündig und konnte seine geliebten Magickarten erstehen.

Mit vollen Taschen fuhren wir in etwa 30 Minuten nach Odaiba. Dieser Bezirk gehört zu den neueren Bezirken Tokyos und bietet ebenfalls einige große Einkaufsmöglichkeiten. Im Unteschied zur City ist hier alles sehr viel weitläufiger und grüner. So exisiteren noch viele Freiflächen. Angekommen waren wir zunächst etwas orientierungslos. Ein freundlicher Wachmann beschrieb uns den Weg zur Statue. Nach wenigen Minuten erreichten wir sodann unser Ziel. Es ist schon verrückt. Da steht diese etwa 20m hohe Statue auf einem großem Platz vor dem Einkaufszentrum. Dahinter eine LED-Leinwand, mit Einspielern der Serie selbst, darunter ein Souvenirshop.

Skyline

Nachdem wir alle Fotos im Kasten hatten gingen wir zum nächsten Bahnhof. Auf dem Weg dorthin fanden wir einen atemberaubenden Blick auf die Skyline Tokyos. Das sonnige und warme Wetter machte die Aussicht perfekt. Über allem gleiteten am Horizont die großen Flugzeuge des nahe gelegenden Flughafens Haneda durch den tiefblauen Himmel. Ein surreal schöner Anblick!

Mit der führerlosen Bahn der Yurikamome-Linie fuhren wir zurück ins Zentrum der Stadt. Die Strecke führte über die Rainbow-Bridge: Oben Autos, unten Fußgänger und dazwischen wir. Das Panorama auf die Stadt war unbeschreiblich. Weiter ging ging die Fahrt in 60-30m Höhe im Kreisel durch ein Hafengebiet und durch die Schluchten der Stadt. Ein echter Geheimtipp bei schönem Wetter. Ohnehin haben wir während unserer Reise sehr viel Glück mit dem Selbigen. Die Temperaturen liegen tagsüber bei ~25°C und am Himmel nur Schönwetter-Wolken. Ein Taifun, der weit auf dem Meer die japanischen Inseln passiert, sorgt für eine angenehme Brise.

Koffer packen

Zurück in der Stadt trennten wir uns von unseren beiden Begeleitern. Wir wollten das bunte Viertel der Stadt erkunden. Doch wir waren viel zu früh vor Ort. Die Geschäfte, Cafés und Bars hatten um diese Zeit noch nicht geöffnet. Wir kehrten unverrichteter Dinge um, zurück zum Hotel. Auf dem Weg dorthin genossen wir noch eine Ramen-Suppe, bevor wir ermattet das Hotel erreichten. Unsere Füße schmerzten sehr von den weiten Wegen, die wir bis heute zurücklegten. Unsere Zeit hier in Tokyo endet morgen Früh. Unser nächstes Ziel heißt Futo (bei Ito).

Die Zeit war viel zu kurz. Aber selbst eine ganze Woche wäre bei der Fülle an Sehenswürdigkeiten zu wenig Zeit. Ein Grund mehr wieder nach Tokyo zu kommen!