Japan!

[Tag 1 + 2]

Geschafft! Wir sind am Ziel: JAPAN! Wach‘ ich oder träum‘ ich? Wahrscheinlich triffst irgendetwas dazuwischen zu. Denn die Strapazen der Reise haben ihre Spuren hinterlassen. Doch der Reihe nach…

Der Flug

In Frankfurt angekommen durchstreiften Jonas und ich zunächst das Terminal nach etwas Essbarem. Nachdem wir uns gestärkt hatten begaben wir uns zum Gate. Hier sollten wir auf die Reisegruppe treffen. Der Einstieg war bereits im vollen Gange und von unserer Reisegruppe keine Spur zu sehen. Sie mussten also bereits Eingestiegen sein. Und tatsächlich trafen wir im Bauch des Flugzeugs auf die Mitreisenden. Es war mein erster Flug mit einem langstrecken Flugzeug. Es hätte wahrlich eine entspannte Reise werden können. So war selbst die Economy Class hinreichend komfortabel. Auch für das leibliche Wohl wurde rund um die Uhr gesogt. Stets standen Getränke und Snacks für uns Fluggäste bereit. Und gegen die Langeweile fand jeder Passagier sein eigenes Entertainment-Tablet vor sich im Vordersitz.

Terminal Frankfurt
Terminal Frankfurt

Doch auf mich wartete eine harte Prüfung, die ich ganz alleine bewältigen musste. Denn leider verlief mein Flug entgegen meiner Hoffnung nicht ohne Schmerzen. Über die Ursache kann ich freilich nur spekulieren. Aber ich nehme an, dass es in der Stirnhöhle nicht zu einem Druckausgleich kam. Infolgedessen wirkte während des Fluges der erhöhte Atmosphärendruck in der Kabine beständig auf meinen Kopf. Kurzfristig schien die Belastung kein Problem darzustellen. So blieb ich zunächst im Anschlussflug von Berlin nach Frankurt von Leiden verschont. Doch hielt der Druck über längere Zeit an, entwickelte sich allmählich ein wachsender Druckschmerz auf jene Region der Stirn über und um mein Auge. Ernüchternd stellte ich zu diesem Zeitpunkt fest, dass noch etwa 9 Stunden Flug vor mir lagen. Ich hatte keine andere Wahl, es gab kein Entkommen mehr… „Da musst du jetzt durch“. Die kommenden Stunden verliefen quälend UND langsam. Der Schmerz fraß nahezu jeden meiner Gedanken. Das Unterhaltungsangebot verhalf da kaum zur Ablenkung und an Schlaf war erst recht nicht zu denken. Die Tortur erschien endlos…..

Narita

Ich war mehr als erleichtert, als wir dann endlich den Flughafen erreichten. Den Flug hatte ich überstanden. Allerdings wirkt der Schmerz bis jetzt noch nach. Ich hoffe sehr, dass ich mich schnell erhole und vor allem, dass der Rückflug in drei Wochen besser verläuft!

Nachdem wir die Passkontrolle passierten wartete unsere erste Bahnfahrt im neuen Land auf uns. Mit der Keisei-Linie fuhren wir in 80 Minuten vom Flughafen bis zum Endbahnhof Ueno in Tokyo. Sogleich prallten wir mit der neuen Kultur zusammen. Zwischenzeitlich war der Zug gut gefüllt (wenn auch nicht zum bersten, so wie man sich das vorstellt). Es gab viel zu sehen: Von den Menschen im Zug und der Landschaft, die draußen an den Fenstern vorbei zog. Alles hier erscheint so fremd und anders als zu Hause. Schon einige Stationen vor unserem Ziel war der Tokyo Sky Tree aus der Ferne zu entdecken. Ich träume nicht! Ich bin wirklich in Tokyo!

Keisei Linie

Tokyo

Vom Bahnhof ging es in Gruppen mit dem Taxi zum Hotel. Unser Reiseleiter, Herr Koyama, war bestens vorbereitet. Für jede Taxigruppe hatte er ein kleines Täschchen vorbereitet. Es enthielt einen Zettel mit der Hoteladresse und ausreichend Geld für die Bezahlung des Fahrers. Im Hotel Toyoko Inn registrierten wir uns und ließen die Koffer vorerst zurück. Bis zum Bezug der Zimmer um 15 Uhr war noch Zeit für einen ersten Stadtbummel. Als erstes suchten wir uns ein Mittagessen. In unmittelbarer Nähe wurden wir schnell fündig.

Hotelumgebung

Wir nahmen Platz in einem kleinen Ramenshop namens Kurenai. Es war wirklich wie in einem Film: Außen eine kleine unscheinbare Tür, innen eine schmale aber lange kleine Theke, hinter der ein uriger Japaner fleißig und unablässig die Gerichte zubereitete. Wir hatten Glück! Gerade wurde ein Platz frei, sodass wir alle (6 Personen) nebeneinander sitzen konnten. Das Bestellen gestaltete sich jedoch als komplizierte als gedacht. Es dauerte etwas, bis  bei uns allen der Groschen fiel. Am Eingang stand ein Automat. Als gewöhnlicher Europäer nimmt man diesen beim Eintreten eher als gewöhnlichen Zigarettenautomat wahr. Aber hier war es ganz anders. Bestellt und bezahlt wurde an diesem Automatomaten. Man bekommt ein Marke und legt diese auf den Tresen. Der Koch nimmt sich diese und wenige Minuten später hat man dann sein Essen. Als Getränk gab es gratis ein Glas Wasser mit Eiswürfeln. Kannen mit mehr vom kühlen Nass standen in Reichweite auf der Theke. Das Essen war sehr lecker. Allerdings weiß kann ich nicht so recht sagen, was für ein Tier da bei mir in der Suppe war. Interessant: Japaner, die nach uns den Laden betraten, warteten stehend am Eingang. Dabei waren doch 2 Plätze neben dem Letzten unserer Gruppe frei. Offenbar wollten sie lieber mit Abstand zu den Gaijin speisen.

Unser erster Imbiss

Gestärkt trafen wir uns mit der gesamten Gruppe für einen Spaziergang zum Asakusa Schrein. Wir schlenderten die Hauptstraße entlang. Vorbei an vielen kleinen Läden, Shops und Restaurants. Zunächst gingen wir zum Fluss Sumida. Hier stand ein Gruppenfoto mit dem Sky Tree im Hintergrund auf dem Plan. Anschließend besuchten wir das Eingangstor des Tempels. Der dahinter liegende Weg zum Schrein war gesäumt von Souveniershops und gefüllt mit Menschen, darunter auch viele Japaner in traditioneller Kleidung. Es herrschte jedoch kein Gedränge. Am Schrein angekommen befragte ich das Orakel (Mikuji). Dabei schüttelt man eine Schachtel mit Holzstäbchen gut durch. An der Oberseite befindet sich ein Loch, durch dass man schließlich ein Stäbchen herausschüttelt. Darauf ist eine Nummer geschrieben. Man öffnet also das Schubfach mit jener Nummer und nimmt sich einen Zettel mit seiner Wahrsagung aus dem Inneren. In meinem Fall waren es nur schlechte Aussichten. Hoffen wir, dass das Orakel sich irrt. Schlechte Wahrsagungen werden gefaltet und an eine Kiefer geknotet (hier ein Metallständer). Mit der Besichtigung des Schreins endete unser erster gemeinsame Ausflug und wir gingen alle unserer Wege.

Jonas und ich waren jetzt sehr erschöpft. Wir kehrten darum zurück zum Hotel und bezogen unser Zimmer. Es folgte ein längst überfälliger Mittagsschlaf (es war nun 15:30 Uhr). Um halb 9 wurden wir dann wieder munter. Der Jetlag ließ grüßen. Seitdem genießen wir das verrückte japanische Fernsehen und Animes. Nebenbei laden wir unsere Elektronik auf und ich schreibe meinen Blog. Ich könnte eigentlich noch Stunden weiterschreiben… doch es ist nun Zeit das Licht zu löschen. Morgen erwarten uns neue Abenteuer!

Kebab in Tokyo