Über Stock und Stein

[Tag 6]

Erholsame Tage wurden uns in Futo versprochen. „Ausspannen nach der Hektik in Tokyo“. Das sollte jedoch nicht bedeuten, dass wir den ganzen Tag im Onsen verbringen werden.

Frühstück

Unsere erste Nacht auf dem Futonbett war sehr angnehm und gemütlich. Angeregt durch das Morgenlicht wache ich schon einige Minuten vor dem Weckerklingeln auf. Ich fühlte mich leicht verkatert… Vielleicht war es doch ein Kännchen zuviel Sake am Vorabend. Zunächst besuchte ich den Onsen. Nach der obligatorischen Waschung nahm ich für einige Minuten Platz im warmen Wasserbecken. Im Anschluss wurde auch schon das Frühstück serviert. Zum Essen traf sich die gesamte Gruppe kurz vor 8 Uhr wieder im Hauptraum. Toast und eine Auswahl von Marmeladen wurden aufgetischt. Als Getränk wurden Wasser, Kaffee oder Tee gereicht.

Frühstück im Ryokan

Wandern

Nach dem Frühstück starteten wir sogleich  zur Wanderung entlang der Ostküste hinab nach Izukogen. Die Sonne verbarg sich heute hinter einem dicken Wolkenschleier. Nicht so freundlich wie in den vergangenen Tagen, aber immerhin regnete es nicht. Es warteten insgesamt etwa 6 bis 7 Kilometer durch die Natur auf uns mit wunderschönen Aussichten auf die mächtigen Klippen, welche sich senkrecht aus dem Meer erheben. Bevor es richtig losgehen konnte, besorgte sich einjeder Proviant im örtlichen Supermarkt.

Der Pfad ist bekannt und beliebt bei ausländischen, wie einheimischen Touristen. Er begann zunächst befestigt und führte über veschlungene Pfade zum ersten Höhepunkt auf der Strecke: Eine Hängebrücke nebst Leuchtturm. Wir folgten den Wanderweg weiter die Küste hinab. Das Gelände wurde nach und nach immer unwegsamer, bis es schließlich nur noch über Stock und Stein auf einem dicht bewaldeteten Trampelpfad vorwärts ging. Die guten Ausblicke auf die Felsklippen zeugten von den vulkischen Ursprüngen der Insel. Nach etwa 5 Stunden erreichten wir sichtlich erschöpft aber guter Laune unseren Zielpunkt bei Izukogen.

Kontakt

Am Bahnhof von Izukogen gibt es ein Fußbad mit heißem Quellwasser. Hier ließen wir uns bis zur Rückfahrt mit dem Zug nieder und tauchten unsere müden Glieder ins warme Nass. Eine Wohltat nach dieser Tour! Der Reiseleiter zeigte sich unterdessen kontaktfreudig im Umgang mit der örtlichen Bevölkerung. Denn vor Ort trafen wir auf eine Japanerin, die gleich mit uns ins Gespräch kam. Es war eine schöne und vor allem herzliche Begegnung, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Mit dem Zug ging es sodann zurück nach Futo. Hier verbrachten wir gemeinsam den Abend in gewohnter Atmosphäre bei einem traditionellen japanischen Essen, Bier und Sake. Morgen geht die Reise weiter nach Hiroshima.