Am Strand

[Tag 12]

Wie gewohnt starteten wir mit unserem nahezu alltäglichen Toyoko-Inn Frühstück in den Tag. Diesmal wurden zur Feier des Tages Wurstscheiben kredenzt, die einen wahren Hochgenuss für den westlich gewohnten Geschmack darstellten.

Zu Fuß ging es sodann zum Takamatsu Pier. Auf unserem Weg durch die Einkaufspassage trödelten uns Schwärme von japanischen Fahrradfahrern entgegen, vermutlich auf dem Weg zur Arbeit.

Am Pier angekommen besorgte uns Herr Koyama ein Hin- und Rückreiseticket für die Fähre. Nach einer untypischen Wartezeit von einer Stunde ging es dann los. Auf der Fähre hatte jeder Mitreisende die Chance ein paar Schnappschüsse vom vorbeiziehenden Panorama zu schießen. Inselketten zauberten ein magisches Bild wie gemalt auf jede Apparatlinse. Nach kurzer Zeit legten wir auch schon in Megijima, der Frauen-Bäume-Insel, an. Die Insel soll der Sage nach ein Dämon innewohnen, der mit regelmäßigen Jungfrauen-Opfern besänftigt wurde.

Fähre nach Megijima

Wir machten uns auf, die Aussichtsplattform auf einem kleinen Berg zu erklimmen, um so einen guten Ausblick über die Insel und die Umgebung zu erhaschen. Die Steigung mit dem Straßenverlauf forderte die Gruppe zwar, wurde aber dank des guten Ausdauertrainings der vorangegangenen Tage mit einem mehr oder weniger müden Lächeln abgetan. Auf dem Berg angekommen fanden wir einige dämonisch-niedliche Figuren im Gebüsch, die zu unserem Glück aber friedlich gesinnt waren und keine Opfer forderten. Auf der Aussichtsplattform wurde dann jeder für die Mühe des Aufstiegs belohnt: Was von unten schon hübsch aussah, war hier nur noch phänomenal. Nahe und ferne bewaldete Gebirgsläufe auf vielen kleinen Inseln zeichneten ein überwältigendes Gesamtbild von Japans Landschaft.

Nach einer schöpferischen Pause in der Höhe ging es auch schon bergab. Wieder auf Meeresspiegelhöhe angekommen sammelte sich die Gruppe im örtlichen Udon-Shop, um das durch Koyama anfangs gemachte Versprechen, dort zu speisen, einzulösen. So konnte der Laden seinen Tagesumsatz tätigen und wir haben uns korrekt japanisch-höflich verhalten.

Kurz vor halb zwei legte die Fähre zurück nach Takamatsu ab. Während der Großteil der Gruppe sich an dieser Stelle von Megijima verabschiedete, blieb eine kleine Gruppe von drei Mitreisenden (mit uns einschließlich) und Herrn Koyama selbst zurück. Den Strand näher inspizierend entschied ich mich Marco kurzerhand das sonnige, warme Wetter bestmöglich auszunutzen: Wir ließen am ansonsten unbesuchten Strand die Hüllen fallen und testeten das Meer. Erstaunlicherweise war es recht warm, wodurch einem längeren Ganzkörperaufenthalt im Wasser nichts entgegenstand.

Im Meer

Die nächste Fähre im Sinn packten aber auch wir letztlich nach einigen ruhigen und erholsamen Stunden am Strand unsere Sachen zusammen und fuhren ebenfalls zurück nach Takamatsu. Vom Bahnhof ging es zu Fuß zurück zum Hotel, um dort nochmal durchzuatmen und uns auf die abendliche Nahrungssuche vorzubereiten.